Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 14.11.24 21:45

Bezeichnung: Silvaner - Retzstadter [Langenberg] - Der Schäfer - trocken - Erste Lage
Winzer/Produzent: Rudolf May
Land / Region: Deutschland - Franken
Lage: Langenberg (Retzstadt - Franken) (in weinlagen.info)
Jahrgang: 2019
Typ: Weißwein
Rebsorte: Silvaner
Alkohol (Vol.%): 13
Verschluss: Schraubverschluss
Weitere Angaben: AP 2152 010 20
Preis: 26,5 Euro je 0,75 l (Sonstige Bezugsquelle) - 27.11.2020
Bewertung: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 24 von 25
Preis / Genuss: gut
Autor/Verkoster: EThC
Verkostungsdatum: 13.11.2024
Eingetragen von: EThC ... geändert von EThC ... [Rückfrage zur VKN an EThC]
VKN im Detail: Verkostung vom 27.11.2020:

Hier ein helleres Altgold im Glas, riecht vornehmlich nach grünlichem, warmen Holz ohne Vorlautigkeit (gibt's das Wort?) und läßt die dahinter stehende Frucht wie Bratquitte und Reneclaude noch erkennen. Am Gaumen auch ganz leicht malzig-karamellig, die Frucht hier nur noch als Idee, dabei jedoch durchaus prägend, das Holz ebenfalls recht karamellig und grünholzig zugleich, ohne dabei "bebbig" zu werden. Sehr langer, warmer, aber nicht alkiger Abgang, sehr dicht wirkend und dennoch flutschig im besten Sinne, sehr elegantes Holz, das minutenlang nachwirkt.

Hier nun ist das Weingut -ob beabsichtigt oder nicht- endgültig in der gehobenen Burgund-Stilistik angekommen. Ist natürlich kein Burgunder, da die Rebsorte ganz andere Akzente setzt als es Chardonnay oder Aligoté können und tun, aber da das Burgund halt eher als Benchmark gesetzt ist als Franken, bemühe ich den Vergleich gerne und anerkennend trotzdem...

Wertung vom 27.11.2020: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 23 von 25

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Verkostung vom 13.11.2024:

Farblich ein leicht belegtes Goldgelb, riecht erst mal nach sehr feinem wie prägendem Holz mit hellem Tabak, etwas Malz sowie ein bißchen Totholz. dahinter sekundäres, reifes Steinobst ohne Opulenz. Geschmacklich dann etwas mehr Raum für die dichte, aber noble und nicht belastende Frucht, von etwas Piment und einem Hauch Paprika umgarnt; das Holz wirkt hier leicht angegrünt, dazu eine präsente, aber doch eher noble, distinguierte Säure, erdig-kalkige Basis. Der unglaublich lange Nachhall ist dann wieder mehr holzbetont, was aber der Feinheit der Aromatik keinerlei Abbruch tut, eher im Gegenteil.

Ich hatte ja schon mehrfach erwähnt, daß ich mich von den Silvanern der eher klassischeren Machart mehr und mehr abwende, wobei es aber Ausnahmen wie diese gibt. Warum? Ist zwar ein eher klassischer Weinstil, mit typischem Silvaner hat das aber -zum Glück- rein gar nichts zu tun. Wenn an der Côte Chalonnaise Silvaner angebaut würde, würde er vielleicht so oder so ähnlich schmecken. Ich vermute mal, daß die Mays nicht vorsätzlich burgundischen Silvaner machen wollen, sie wollen ihn einfach so gut wie möglich machen. Und dann kommt halt sowas dabei raus, ziemlich großes Silvaner-Kino!

Wertung am ersten Tag: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 23 von 25

Nachtrag nach 24 Stunden mit Luft: das nasal immer noch prägende Holz hat sich aromatisch noch ein Stück weit verdichtet, ohne dabei mehr Raum einzunehmen, auch die Frucht dahinter ist jetzt oranger, Aprikosen und Physalis schaffen den Spagat zwischen Expressivität und Noblesse. Auch am Gaumen unglaublich dicht und gleichzeitig unglaublich leichtfüßig, die Säure stramm wie zurückhaltend, holzseitig ultrafeiner, heller Tabak, etwas Ziegenbart, Totholz, helles Malz, begleitend Piment und Kurkuma, die Basis nun etwas mehr auf der Seite gelber Eisensalze. Auch der ewig lange Nachhall legt sowohl an Dichte als auch an Feinheit und Diversität zu. Was soll ich sagen, ich bin einfach megamäßig begeistert!

Wertung am zweiten Tag: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 24 von 25
Trinkreife: trinken oder lagern
Link 1: https://ec1962.wordpress.com/2024/11/14/grosses-silvaner-kino-incl-nachtrag/
Link 2: https://ec1962.wordpress.com/2020/12/05/die-frankische-silvaner-spitze/
Link 3: -
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