Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 04.04.22 12:16

Bezeichnung: Weissburgunder - Anna - Südtirol DOC
Winzer/Produzent: Tiefenbrunner
Land / Region: Italien - Südtirol
Jahrgang: 2015
Typ: Weißwein
Rebsorte: Weißburgunder
Alkohol (Vol.%): 14
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben: L06111
Preis: 10,8 Euro je 0,75 l (ab Hof) - 03.06.2016
Bewertung: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 19 von 25
Preis / Genuss: gut
Autor/Verkoster: EThC
Verkostungsdatum: 02.04.2022
Eingetragen von: EThC ... geändert von EThC ... [Rückfrage zur VKN an EThC]
VKN im Detail: Verkostung vom 03.06.2016:

Im Glas ein mitteldichtes Goldgelb, in der Nase anfangs eher verhalten, etwas grüner Apfel und ebenso grüne und noch harte Birne, etwas kräuterig. Innerhalb einer Stunde tut sich hier jedoch einiges und das Bukett wird deutlich intensiver und gelber. Auch am Gaumen anfangs etwas spärlich, entwickelt sich der WB hin zu weißem Pfirsich, gelberen Äpfeln, etwas Mirabelle und am Schluß noch Gala-Melone. Dazu läßt sich auf der kräuterigen Seite noch Thymian ausmachen. Ein paar Steine schwingen mit, wenn auch eher dezent. Schöne ausgewogene Säure, die dem Wein eine schöne Frische verleiht, diese wird mit Zunahme der Intensität auch gefühlt nicht weniger. Die 14 Volt laut Etikett nimmt man nicht weiter wahr.

Am Ende zeigt sich der WB als sehr schöner, fruchtig intensiver WB, auch wenn wir uns einig waren, daß der geschmackliche Höhepunkt erst in ein paar Jahren erreicht sein wird, ein leicht unfertiger Eindruck blieb.

Den letzten Rest 24 habe ich Stunden später nochmal probiert. Der "unfertige" Eindruck schwand etwas, der Wein zeigte sich nochmal etwas runder, Kräuter und Melone wurden etwas mehr hervorgehoben. Sehr schöner Melonen-Nachhall.

Wertung vom 03.06.2016: Nachkauf 2 von 3

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Verkostung vom 28.06.2020:

Farblich ein leuchtendes, fast stechendes Goldgelb, in der Nase schön reif gelbfruchtig mit Mirabellen, Mangos und Kaktusfeigen, ein Hauch Großholzaromatik. Am Gaumen werden die genannten Früchte durch weißen Pfeffer und etwas Physalis ergänzt, recht satte und auch kernige Säure, ein Hauch Teer sorgt mit einem kleinen Bitterchen für eine willkommene Kante, untendrunter ein spürbares Kräutersalzbett. Der sehr lange Abgang ist geprägt von der hier noch deutlicheren Salzspur, im Finale wieder das animierende Holzteerbitterchen.

Sehr intensiver, fast opulent fruchtiger WB ohne Breite oder gar Plakativität, der von der knackigen Säure souverän im beschwingten Bereich gehalten wird. Wenn man's auch etwas kantiger mag, ist die "Anna" eine gute Wahl.

Nachtrag nach 24 Stunden mit Luft: im Wesentlichen eine deutliche Zunahme von Würze und Lakritz, was das Ganze noch ein bißchen kerniger wirken läßt. Ändert nichts an meiner Bewertung, aber wem die "Anna" schon am ersten Tag etwas zu "rough" war, der dürfte nun endgültig aussteigen.

Wertung vom 28.06.2020: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 20 von 25

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Verkostung vom 02.04.2022:

"Anna" präsentiert sich mit einem leuchtenden Goldgelb, in der Nase dicht gelbfruchtig mit Kaki, Aprikose und Physalis, dahinter eine Spur von Salbei und Thymian. Schmeckmäßig dann in erster Linie auch ein schöner, reifer, nicht plakativer Fruchtinger mit guter Säurestruktur, die eine leichte Öligkeit jedoch zuläßt, dazu etwas Pfeffer sowie Kräutersalz auf herber Steingrundlage. Der ziemlich lange Abgang bringt dann diese herben Steine plus Koriandersaat deutlich mehr zum Ausdruck, die Frucht ist hier in etwa gleichberechtigt.

Sehr schöner Essensbegleiter zur schafskäsedotierten Gemüsepfanne; auch wenn die Frucht hier klar der Bestimmer ist, hat "Anna" genügend schöne Aromenfetzen im Gepäck, um diesen WB nicht banal wirken zu lassen. Allerdings mache ich gegenüber der letzten Begegnung einen kleinen Abschlag, da die Frische / Kernigkeit schon mal noch eine Nummer spannender war.

Wertung am ersten Tag: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 19 von 25

Nachtrag nach 24 Stunden mit Luft: ein bißchen was blieb übrig und das hat sich ordentlich eingedickt, soweit, daß es schon anstrengend wird. Also im aktuellen Zustand besser gleich austrinken! Solche sauerstoffbedingten Entwicklungen über ein oder mehrere Tage hinweg nehmen zwar sicher eine normale Alterung bzw. Reifung in der geschlossenen Flasche nicht 1:1 vorweg, aber einen Hinweis auf die weitere Reise kann man daraus aus meiner Erfahrung schon ableiten; deshalb: Restflaschen besser kurzfristig ihrer finalen Bestimmung zuführen, es sei denn, man steht auf behäbige Dickweine...

Wertung am zweiten Tag: Nachkauf 1 von 3, Gesamt 16 von 25
Trinkreife: jetzt trinken
Link 1: https://ec1962.wordpress.com/2022/04/02/kernige-anna/
Link 2: https://ec1962.wordpress.com/2016/06/05/kleine-muenchener-zwischenrunde/
Link 3: -
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