Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 19.03.23 20:44

Bezeichnung: Chardonnay - trocken - Landwein Weinland
Winzer/Produzent: Mike Muff
Land / Region: Österreich - Neusiedlersee
Jahrgang: 2016
Typ: Weißwein
Rebsorte: Chardonnay
Alkohol (Vol.%): 12
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben: L00001
Preis: 29,39 Euro je 0,75 l (im Handel) bei Vinus - 15.05.2018
Bewertung: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 21 von 25
Preis / Genuss: akzeptabel/angemessen
Autor/Verkoster: EThC
Verkostungsdatum: 19.03.2023
Eingetragen von: EThC ... geändert von EThC ... [Rückfrage zur VKN an EThC]
VKN im Detail: Verkostung vom 19.06.2019:

Die Farbe ist ein leicht trübes, dunkleres Apfelsaftgelb, in der Nase etwas verhalten reduktiver Apfelmost, ein bißchen Blumentopf, ein Hauch weißer Rauch, mit Temperatur auch Roiboos-Tee und überreife Maracuja. Am Gaumen spürt man erst mal die weißen Tannine mit leichter Adstringenz, dann Earl Grey-Tee, anschließend die sehr herbe, reduktive Frucht, weniger mostig als beim Bukett, hier auch Exotik wie Papaya und Khaki. Dazu eine herb-pelzig wirkende Säure, die den Chardonnay auf der beschwingten Seite hält. Der Abgang ist ziemlich lang, dabei herb-adstringierend mit schöner Frucht-Tee-Balance, auch hier eine sehr gerbstoffige Säure.

Dieser "Natur-Chardonnay" hebt sich von manch anderen Weinen dieser Machart dadurch ab, daß das Gefühl am Gaumen gegenüber dem Bukett nicht absackt. Weiters ist jeder Schluck wieder ein bißchen anders, man ist also ständig auf der Suche nach neu aufploppenden Aromen. Hat mit "klassischem" Chardonnay nix gemein, aber wenn man auf solche freakige Sachen steht, hat man viel Spaß damit.

Wertung vom 19.06.2019: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 22 von 25

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Verkostung vom 19.03.2023:

Visuell ein leuchtendes Bernstein, es riecht recht oxidativ nach sehr fortgeschrittener Aprikose und Kaki, auch etwas mostiger Apfel, einiges an Darjeeling-Tee, weiters noch ein bißchen heller Rauch. Am Gaumen dann einerseits eine gewisse Altweinaromatik aufgrund der Oxi-Frucht, andererseits eine körperreiche Struktur nebst agiler Säure, was wieder recht jugendlich wirkt, erneut deutlich teeige Noten, etwas Bergamotte, wenige, samtige Tannine bzw. Gerbstoffe, lehmig-eisenhaltiger Unterbau. Abgangsmäßig hat man nach jedem Schluck ausgiebig Zeit, sich über die sehr klare, oxidative Frucht mit Teebegleitung zu freuen.

Von der Aromatik her könnte man das auf den ersten Riech schon in die große Riege übermäßig gealterter, holzfreier Chardonnays einreihen, diese fallen aber meist am Gaumen substantiell stark ab und entwickeln auch gerne diverse Bitterchen der nicht ganz so angenehmen Art, Blumentopf und Co. kommen dann auch oft vermehrt dazu. Juxigerweise gab's letzteren ja noch bei der Erstbegegnung, davon ist aber jetzt gar nichts mehr zu spüren. Insgesamt ein eher filigraner, aber doch recht komplexer Chardonnay, der von der Spannung zwischen Reife und Jugend lebt; die Rebsorte ist durchaus erkennbar, blind hätte ich ihn aber eindeutig ins Jura verortet. Einen kleinen Abschlag gegenüber der letzten Wertung mache ich, das kann aber tagesformabhängig sein.
Trinkreife: jetzt trinken
Link 1: https://ec1962.wordpress.com/2023/03/19/der-schraege-hase/
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