Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 04.12.22 19:38

Bezeichnung: Riesling - "vom Löss" - [trocken] - Pfälzer Landwein
Winzer/Produzent: Seckinger
Land / Region: Deutschland - Pfalz
Jahrgang: 2021
Typ: Weißwein
Rebsorte: Riesling
Alkohol (Vol.%): 11,5
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben: stammt von Vorlesen aus den verschiedenen Lagen der Seckingers in Deidesheim, Niederkirchen, Ruppertsberg und Königsbach, hauptsächlich jedoch aus dem Niederkirchener Schlossberg und dem Ruppertsberger Linsenbusch. Vergoren wurden die hand-gelesenen Trauben mit eigenen Hefen spontan. Der Ausbau fand zu 80 % im Edelstahltank und zu 20 % im Holzfass statt. Nach der Filtration mit Schichtfilter wurde der Wein nur leicht geschwefelt gefüllt. Los-Nr. 05/22
Preis: 8,5 Euro je 0,75 l (im Handel) bei Weinkombinat Hugel - 13.08.2022
Bewertung: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 20 von 25
Preis / Genuss: gut
Autor/Verkoster: EThC
Verkostungsdatum: 01.12.2022
Eingetragen von: EThC ... [Rückfrage zur VKN an EThC]
VKN im Detail: Farblich ein etwas dunkleres Goldgelb, riecht recht apfelweinig mit deutlichen Bratapfelanklängen, dabei aber nicht mostig, dann noch ein paar kräuterige Beigaben aus der Beifußecke. Am Gaumen dann trotz der gerade mal 11,5 Volt ultratrocken wirkend, ziemlich kühl-herb-karge Mineralik aus dem Zementbereich, hier kaum Frucht, sogar der Backapfel zeigt sich eher verschämt, dafür ein bißchen trockenes Karamell sowie Salze aus der Magnesiumschublade (Magnesiumoxid blitzt als uralte Assoziation auf, ich muß direkt mal schauen, ob ich noch was davon zur Bestätigung habe…), die Säure ist sehr klar und straff, dabei relativ neutral, fast klinisch. Auch der ordentlich lange Abgang setzt in erster Linie auf die o.a. kühl-kantige Mineralik, das was an Apfel hier übriggeblieben ist, wirkt deutlich grüner als am Gaumen.

Das wäre ein super Pirat in einer blinden Weinrunde mit knalltrockenen Apfelweinen; als Riesling kann man das wohl niemand ernsthaft verkaufen und die aktuelle Jahreszeit paßt auch nicht wirklich dafür. Ich find's aber dennoch recht animierend, würde jedoch -wenn ich dezidiert eine solche Weinstilistik haben wollte- eher bei z.B. den uckermärkischen -richtigen- Apfelweinen zuschlagen, auch wenn die geringfügig teurer sind. Trotzdem finde ich es spannend, wie nahe Trauben und Äpfel im Einzelfall beieinander liegen können; paßte übrigens schön zu Medjool-Datteln, quasi als krasser Gegensatz. In die Naturweinecke stecke ich diesen Wein übrigens nicht, die richtigen "pure"-Naturinger der Seckingers sind da schon ein gänzlich anderes Kaliber...

Wertung am ersten Tag: Nachkauf 1 von 3, Gesamt 18 von 25

Nachtrag nach 48 Stunden mit Luft: nasal bewegen wir uns klar weg von der vorgestrigen Apfelweinstilistik und sind jetzt bei einem etwas erwachsenerem Riesling mit leichten Naphtalinnoten sowie einigen Orangenzesten in dezent anfermentierter sowie getrockneter Form angelangt. Schmeckt dann auch bei weitem nicht mehr so apfelig, sondern schaut heute recht deutlich in die Naturrichtung mit -in der Reihenfolge ihres Auftretens- Yuzu, Tamarinde und sehr grünem Apfel sowie Verjus, die kühl-kantige Mineralik hält tapfer die Stellung. Beim sehr langen Abgang dann auch was leicht Jodiges, aber vor allem zeigt die Killer-Säure dann klar, wo der Säure-Hammer hängt, spätestens hier ist das definitiv nichts mehr für Weicheier...

Ein krasses Teil ist das jetzt, liebt man oder haßt man, ich gehöre natürlich zu ersterer Gruppe, kann letztere aber auch verstehen...

Wertung am dritten Tag: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 20 von 25
Trinkreife: noch lagern
Link 1: https://ec1962.wordpress.com/2022/12/04/aus-apfeln-werden-trauben/
Link 2: -
Link 3: -
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