Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 27.01.14 22:46

Bezeichnung: Chateau Clarke
Winzer/Produzent: Baron Edmond de Rothschild, Listrac/France
Land / Region: Frankreich - Bordeaux-Moulis, Listrac
Jahrgang: 2003
Typ: Rotwein
Rebsorte: Cuvée
Alkohol (Vol.%): 14
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben: Flaschen haben starkes Depot; sorgfältiges Dekantieren ist unerlässlich.
Preis: 19 Euro je 0,75 l (im Handel) bei Auchan Luxemburg - September 2006
Bewertung: Parker-Typ (85/100 Punkte)
Preis / Genuss: akzeptabel/angemessen
Autor/Verkoster: manubi
Verkostungsdatum: 22.11.2013
Eingetragen von: manubi ... geändert von manubi ... [Rückfrage zur VKN an manubi]
VKN im Detail: gegen 16:00 geöffnet, ab 18:30 Uhr getrunken.

Im Internet (Cellar Tracker) findet sich in einige Beschreibungen "classic Bordeaux". Nach meiner Meinung ist er das ganz und gar nicht.

Ich habe selten einen Wein getrunken, in dem sich der unheilvolle Einfluss, den Robert Parker jun. in den letzen 30 Jahren auf die Weinwelt hatte, so klar und eindrucksvoll dokumentierte:

Der Wein kommt regelrecht feist daher, kompottig-marmeladig, mit einem deutlichen Überschuss an Alkohol. Natürlich hat er Frucht, aber von einer Art, die mich nicht besonders mitreißt, sondern am ehesten an überreife Blaubeeren erinnert. Daneben bleibt (auch jetzt, über 8 Stunden nach dem Öffnen) ein leicht staubig-trockenes Tannin. Etwas versöhnlich stimmt ein Bund Gartenkräuter mit deutlich wahrnehmbarem Liebstöckel, eine Ahnung von Waldboden und Pilzen, aber, wie einige Verkoster im "Cellar Tracker sie zu schmecken glaubten, von "tobacco", "cedar", geschweige denn "textbook bordeaux" keine Spur. Hier wurde , nach meiner unmaßgeblichen Meinung, alles verraten, was für den wahren Bordeaux-Liebhaber unverzichtbar ist.

Diesem Chateau Clarke, obwohl durchaus wohlschmeckend, geht alles ab, was ich (immerhin seit fast 50 Jahren Bordeaux-Trinker und -Liebhaber) an einem "klassischen Bordeaux" schätze: Eleganz, Finesse, harmonische Säure, trotz relativ geringem Alkohol Tiefgündigkeit und Komplexität.

Für mich steht fest, bei wem wir uns dafür bedanken müssen: bei den Weinmachern, die die Botschaft von Mr. Parker gründlich missverstanden haben.

Nachtrag 26.01.14:
Eine weitere Flasche (die Plörre muss ja mal weg) aufgemacht. 4 Stunden im Dekanter. Diese Flasche scheint mir deutlich besser. Die Frucht, die Tanninstruktur, alles wirkt wesentlich lebendiger und präsenter als bei der ersten Flasche. In der Nase hat diese Flasche ausgeprägt Liebstöckel (Maggi). Er wirkt immer noch etwas fett, wie gemästet, verdient aber mindestens 2 - 3 Punkte mehr.

Nachtrag 27.01.2014:
Heute die zweite Hälfte der Flasche; sie stand jetzt seit etwa 28 Stunden im Dekanter. Der Wein hat sich weiter verbessert, Frucht und Tannin sind noch eine Spur präsenter, er ist insgesamt transparenter und "trinkiger" als gestern, wozu auch die jetzt wunderbar in das Gesamtbild passende Säure beiträgt. In dieser Form nähert er sich der 90-Punkte Schallmauer. Vielleicht war die erste Flasche wirklich nicht 100 %ig in Ordnung.
Trinkreife: jetzt trinken
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