Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 08.06.20 22:09

Bezeichnung: Pinot noir - Bischoffinger Steinbuck - Cru de Bois - trocken - Qw
Winzer/Produzent: Johner
Land / Region: Deutschland - Baden
Lage: Steinbuck (Bischoffingen - Baden) (in weinlagen.info)
Jahrgang: 2009
Typ: Rotwein
Rebsorte: Spätburgunder (Pinot noir)
Alkohol (Vol.%): 14
Verschluss: Schraubverschluss
Weitere Angaben: AP 389 08 11
Preis: 34 Euro je 0,75 l (ab Hof) - 17.12.18
Bewertung: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 22 von 25
Preis / Genuss: akzeptabel/angemessen
Autor/Verkoster: EThC
Verkostungsdatum: 08.06.2020
Eingetragen von: EThC ... geändert von EThC ... [Rückfrage zur VKN an EThC]
VKN im Detail: Verkostung vom 15.07.2016:

Im Glas zeigt sich eine ganz normale Spätburgunderfarbe: helles Granatrot mit deutlicher Transparenz. In der Nase anfangs leicht Sauerkraut und Senfgurke, ist aber nach ein bißchen Glasschwenkerei gleich vorbei. Übrig bleibt dann eine schöne und intensive Schwarzkirsche, einiges an Brombeere und andere Waldfrüchte, aus dem Holz erstaunlicherweise eher wenig Aromatik, ein bißchen Lakritzbonbon stellt sich neben die Früchte, überdeckt diese aber nicht. Am Gaumen wenige, dafür samtige Tannine, viele dunkle rote (Wald-) Früchte, dazu Kiefernnadeln und Harz, leichtes Pampelmusen-Bitterchen. Auch hier ist das Holz eher dezent vorhanden und zeigt sich in Form von Leder und etwas Nelke. Ein paar herbe Steinchen und eine kräftige, aber im Gesamteindruck zurückhaltende Säure runden das Ganze schön ab. Daß der Wein immerhin 14 PS unter der Haube hat, bekommt man erst mit, wenn man auf's Etikett schaut. Der Abgang hält einige Minuten und ist fruchtig-herb ohne störende Begleiter.

Wertung vom 15.07.2016: Nachkauf 3 von 3

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Verkostung vom 24.11.2018:

Im Glas ein dunkleres Granatrot mit bräunlichen Rändern, mittlere Transparenz. Zum Einstieg gibt's eine dichte, süße und differenzierte Holznase mit Vanille, Leder Süßholz, hellem Tabak und Melasse, dahinter auch frische Dörrpflaume (klingt blöd, is' aber so). Geschmacklich schon etwas barock, aber auch sehr geschmeidig wirkend, wieder die sehr vielschichtige Holzseite, fruchtseitig ein Pflaumenmix verschiedener Reifestadien, sehr feine und super austarierte Säure. Der minutenlange Abgang ermöglicht es, die große Aromenvielfalt der Holzseite nochmals voll auszukosten.

Diesen Wein hatten wir vor zweieinhalb Jahren schon mal in einer Runde, wo er bereits sehr gut ankam. Mittlerweile ist die Holzseite deutlich erstarkt und hat die Frucht entsprechend zurückgedrängt. Aber dem Genuß tut das in diesem Fall keinen Abbruch, weil die Vielschichtigkeit nicht gelitten hat. Denn eigentlich bin ich gar nicht so der Freund von vordergründigem Holz im Wein, aber hier ist es einfach super gemacht.

Wertung vom 24.11.2018: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 23 von 25

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Verkostung vom 08.06.2020:

Farblich ein dunkleres Rubinrot, nur marginale braune Ränder, mittlere Transparenz. Für den Riechkolben gibt's wie erwartet in erster Linie Holz, welches sehr warm und vielschichtig daher kommt: Nelke, Tabak und Schnupftabak, Kakao, neues und altes Leder, Holzteer, Zeder, Almhütte, Möbeltischlerei fallen mir über gut 10 Minuten Beobachtung u.A. ein, manche Aromen bleiben ständig präsent, andere kommen und gehen; dahinter gibt's noch etwas Pflaume in leicht ankompottierter bzw. gedörrter Form. Am Gaumen wiederholt sich das Spiel der wechselnden Aromen, wirkt dabei sehr warm, aber nicht brandig, obwohl man den Alkohol schon wahrnimmt; die Säure hält das Ganze recht gut auf der unangestrengten Seite, steinigerseits assoziiere ich hier am ehesten ein Gemisch aus Eisen(III)chlorid und etwas Ackerscholle. Der sehr lange und ebenfalls warme Abgang ist wiederum ziemlich holzlastig, stört mich hier aber aufgrund dessen Komplexität nicht.

Ich hatte nach der letzten Verkostung vor gut zweieinhalb Jahren gedacht, daß sich die Holzseite nochmals weiter in den Vordergrund schiebt, war jedoch nicht der Fall. Und üblicherweise kann ich mit solchen holzdominanten Sachen nix anfangen, hier geht's problemlos, wohl weil die Aromatik so vielschichtig ist, jedenfalls kann ich mich nicht erinnern, jemals so viel über den Faßeinfluß nachgedacht zu haben. Daß ich diesmal ein Pünktchen weniger gebe als beim letzten mal, kann entweder mit der Tagesform zu tun haben oder mit der Tatsache, daß am Gaumen und beim Abgang ein kleiner Teerfetzen einen Tick zu frech für meinen Geschmack ist...
Trinkreife: trinken oder lagern
Link 1: https://ec1962.wordpress.com/2020/06/08/200-neues-holz-relaunch-2/
Link 2: https://ec1962.wordpress.com/2018/12/18/kleine-pinot-runde-in-muenchen/
Link 3: https://ec1962.wordpress.com/2016/07/17/8-weinrunde-in-um-muenchen/
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