Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 07.06.21 22:00

Bezeichnung: Riesling - Randersacker Sonnenstuhl - trocken - Erste Lage
Winzer/Produzent: Schmitt's Kinder
Land / Region: Deutschland - Franken
Lage: Sonnenstuhl (Randersacker - Franken) (in weinlagen.info)
Jahrgang: 2013
Typ: Weißwein
Rebsorte: Riesling
Alkohol (Vol.%): 12,5
Verschluss: Schraubverschluss
Weitere Angaben: AP 3149 011 14
Preis: 10,5 Euro je 0,75 l (ab Hof) - 15.08.2015
Bewertung: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 22 von 25
Preis / Genuss: grandios
Autor/Verkoster: EThC
Verkostungsdatum: 07.06.2021
Eingetragen von: EThC ... geändert von EThC ... [Rückfrage zur VKN an EThC]
VKN im Detail: Verkostung vom 30.08.2016:

Im Glas ein mittleres Stroh- bis Goldgelb, in der Nase zeigen sich gleich recht intensiv weiße Pfirsiche und etwas Aprikose, diese schielen schon gut in die kandierte Richtung. Dazu noch ein paar Orangenzesten, ebenfalls eher auf der konzentrierten Seite. Weiters zeigen sich schon hier ein paar nasse Steine. Im Laufe der Zeit wird die Zitrusseite dominierender und das Steinobst tritt weiter zurück und wandelt sich dabei in Richtung Marula. Am Gaumen überwiegt von Anfang an eher dicht und süß die Zitrusseite: Orangen, Blutorangen und etwas Limette. Erst dahinter rangieren ein paar gelbe, mürbe Äpfel sowie das Pfirsichkonzentrat. Dabei leicht salzig, die Säure ist ordentlich beschäftigt, den süß kandierten Zitrusextrakt frisch zu halten und schafft das auch in vorbildlicher Weise. Gerade beim Geschmack muß man feststellen, daß der Riesling trotz starkem Auftakt im Laufe von gut einer Stunde nochmals deutlich an Intensität zulegen kann. Daß er dabei nur 12,5 PS unter der Haube hat, mag man gar nicht glauben. Auch beim Abgang ist das so: ein langes und intensives Zitrusfinale mit geschmeidiger Fruchtsüße entwickelt sich stetig in Richtung Opulenz, ohne dabei satt zu machen, denn das Süße-Säure-Spiel bleibt immer sehr ausgewogen.

Wertung vom 30.08.2016: Nachkauf 3 von 3

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Verkostung vom 05.08.2018:

Im Glas ein helleres Goldgelb, in der Nase deutlich flintig mit Blutorangenschalen und leichter Ananas-Note. Geschmacklich sehr frisch aufgrund seiner kecken Säure, der jedoch auch einiges an Zitrusextrakt gegenüber steht: Pampelmuse, Ugli und Zitrone. Hier nicht ganz so flintig, dafür scheint der Kalk mit etwas Schiefer durchsetzt. Schön langer, sehr frischer und hier wieder feuersteinigerer Abgang, der die dichte Zitrusfrucht aber auch nicht zu kurz kommen läßt.

Die gelbe Frucht ist nun weitgehend weg und hat einem schönen Zitruskorb Platz gemacht, die Mineralik hat deutlich zugelegt, die erlebte Frische ist auch um einiges intensiver als beim letzten mal. Wirkliche Alterungsnoten in Form von z.B. Phenol oder Petrol zeigt der Riesling aber noch gar nicht, der kann sich sicher noch weiter über viele Jahre auf hohem Niveau entwickeln.

Wertung vom 05.08.2018: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 20 von 25

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Verkostung vom 07.06.2021:

Farblich ein etwas grelleres Goldgelb, nasal gibt's vom Fleck weg satt gelb-grünes Zestenkonzentrat, mit Luft dann auch Kumquat in entsprechender Form, wirkt hier schon sehr strahlig frisch. Gaumal ein hyperknackiger Zitruskorb mit vorherrschend Zitronen, Ugli, Pampelmuse und Limetten, Kumquat und Orangenzesten spielen auch ein bißchen mit; sehr klare Knacksäure, sehr kühle Kalkspur, dazu ein paar Kräuterchen incl. einem Hauch Koriander sowie ein erfrischendes Pampelmusenbitterchen. Der äußerst lang hallende Nachhall ist mit seiner Zitrusfront ebenfalls hochanimierend, die Säure-Extrakt-Balance ist aber so gut austariert, daß zwar eine immense Spannung entsteht, es aber zu keinerlei Gesichtsentgleisungen kommt, zumindest bei uns nicht...

Bei vielen Rieslingen kippen die Reifenoten irgendwann vom Zitruskonzentrat zur Tankstelle hin, das ist hier noch nicht passiert und ich habe auch nicht das Gefühl, daß dieser Punkt kurz bevor steht. Ich würde jetzt auch nicht zucken, wenn mir jemand erzählen würde, daß dies das GG des Hauses gewesen wäre, welches damals gut das Zweieinhalbfache gekostet hat. Ich hatte auch kurz überlegt, den entsprechenden Riesling vom Pfülben vergleichsweise ebenfalls anzutesten, aber übertreiben wollte ich's dann auch nicht; wäre eher so ein Weinrundenthema, aber vielleicht geht's ja demnächst wieder los. Jedenfalls hat sich dieser Riesling nun nach Schwinden der Steinobstfrucht und der Konzentration auf die sehr komplexe Agrumatik -ohne dabei ein aromatisches Loch zu hinterlassen- in ungeahnte Höhen katapultiert, für (seinerzeit) 10,50 Euronen ab Hof aus meiner Sicht nur schwer zu toppen...
Trinkreife: trinken oder lagern
Link 1: https://ec1962.wordpress.com/2021/06/07/sonnen-riesling/
Link 2: -
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