Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 10.04.23 13:02

Bezeichnung: [Cuvée] - Perlen vor die Säue - [Pét Nat] - Deutscher Schaumwein
Winzer/Produzent: Weinreich
Land / Region: Deutschland - Rheinhessen
Jahrgang: 2016
Typ: Schaumwein
Rebsorte: Cuvée
Alkohol (Vol.%): 11,5
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben: Cuvée aus maischevergorenem Riesling und Silvaner, noch gärend und unfiltriert in die Flasche gefüllt. L 105/17
Preis: 13,11 Euro je 0,75 l (im Handel) bei Vinus - 07.06.2019
Bewertung: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 21 von 25
Preis / Genuss: gut
Autor/Verkoster: EThC
Verkostungsdatum: 09.04.2023
Eingetragen von: EThC ... geändert von EThC ... [Rückfrage zur VKN an EThC]
VKN im Detail: Verkostung vom 08.06.2019:

Im Glas eine etwas urinös anmutende Farbe mit leichter Trübung, feine, durchaus beständige Perlage, in der Nase "cidrig" mit frischen mürben Äpfeln, ganz leicht Quitte, ein Hauch herber, weißer Rauch. Am Gaumen knochentrocken, die Cidre-Frucht plus einem bißchen Kumquat hier in der zweiten Reihe, vorn d'ran ist ein Mix aus Gerbstoffen, leicht zementigen Steinen, wieder leicht rauchig, fast etwas räucherspeckig, recht straffe Säureseite, leicht adstringierend. Der schön lange Abgang ist sehr herb-staubtrocken mineralisch, die gerbstoffige Frucht ist auch hier klar in der zweiten Reihe, setzt aber dennoch deutliche Akzente.

Supertrockener, sehr mineralischer herb-gegerbter Schäumer mit sehr eigener, aber hoch animierender Textur; muß man mögen. Aber wenn man's mag, dann richtig...

Wertung vom 08.06.2019: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 21 von 25

-------

Verkostung vom 10.06.2020:

Farblich ein leicht trübes Hellorange, mittlere Blubberblasen mit schöner Beständigkeit. Riecht nach mürben mostigen Äpfeln sowie einem Hauch Apfelessig, am Gaumen sehr trocken, mit den Äpfeln kommen auch Korund sowie ein kleines Bitterchen mit, kernige Säure(n), kühler Tuffstein mit etwas Moos und leichtem Heferest. Der sehr lange Abgang ist geprägt von den korundigen Äpfeln, im Finale bleiben einige verschiedene, animierende Bitterchen sowie etwas Rauch übrig.

Nach wie vor ein sehr gelungener, knalltrockener, halboranger PétNat mit schöner Gerbstoffspur. Hat auch den meisten eher ungeübten Mittrinkern ganz gut gefallen, in jedem Fall führten die Perlen zu Erstaunen, wie Blubberwasser auch schmecken kann.

Wertung vom 10.06.2020: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 21 von 25

-------

Verkostung vom 10.06.2021:

Ockergelb im Glas, mittelfeine, mäßige Perlage, aber nachhaltig. Geruchlich Kelleräpfel und verhalten Hefezopf, gaumal sind die sekundären, fast ledrigen Äpfel leicht angebittert und mit Gerbstoffen gepudert, deutliche herbe Säure, kantig-pampelmusiger Kalk incl. Bitterchen, im Abgang sind die Bitterchen dann komplett weg, Kalk und süßliche Gerbstoffe dominieren hier vor der Restfrucht.

Ist nunmehr merklich angereift, die Komplexität hat leicht gelitten, aktuell aber noch ohne jegliche Schwächen, mal schauen wie lange noch; den gleichen Jahrgang würde ich jetzt aber nicht mehr unbedingt nachkaufen, es sei denn für zeitnahe Vernichtung...

Wertung vom 10.06.2021: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 20 von 25

-------

Verkostung vom 14.08.2021:

Eine weitere Flasche wurde nach recht kurzer Zeit seit der letzten Begegnung zu einer Einladung mitgenommen und dort als Entrée verklappt. Notizen hab ich mir nicht gemacht, im Wesentlichen bestätigt sich der letzte Eindruck; die Pampelmuse vielleicht jetzt etwas mehr limettig, das Bitterchen etwas feiner, das kann aber auch meiner Tagesform geschuldet gewesen sein...

Wertung vom 14.08.2021: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 20 von 25

-------

Verkostung vom 17.11.2021:

Im Glas sind die "Perlen" mittlerweile gut orange, der Blubber ist nicht überbordend, aber dafür sehr ausdauernd. Die Nase wird mit ein paar Mandarinenschalenschnipseln der herberen Art erfreut, dahinter ein bißchen roter Bergapfel sowie ein kleines Croissant. Am Gaumen knarztrocken, ein paar verschämte, aber prägende orange Agrumen in Form von Minneloa und Mandarine liefern ein bißchen Extraktsüße, gut dosierte, aber nicht vorlaute Säure; ein anfangs etwas kantiges Bitterchen verschwindet recht schnell in der Kuschelecke, leicht trockensüßlicher Gerbstoffkalk als Grundlage. Abgangsmäßig hat man ziemlich lange Freude, die sekundären orangen Agrumen übernehmen hier die Pole, im Finale stehen sich ein überraschend spitzer Säurerest und die flaumige weiße Innenseite einer Mandarinenschale gegenüber.

Nach mittlerweile 5 Jahren nehmen nunmehr möglicherweise die Flaschenvarianzen aufgrund des Korkverschlusses zu, denn diese Flasche begeistert mich nun wieder deutlich mehr als die letzte; außerdem müßte ich meine Feststellung anläßlich der vorletzten Flasche, diesen Jahrgang nun besser nicht mehr nachzukaufen, eigentlich revidieren. Ich hab aber noch ein bißchen was, da ich von diesem Zeug -entgegen meinen sonstigen Gewohnheiten- als quasi Allzweckwaffe ein bißchen mehr gebunkert habe. Hoffentlich sind die restlichen Flaschen in ähnlich guter Verfassung!

Wertung vom 17.11.2021: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 21 von 25

-------

Verkostung vom 26.04.2022:

Die obenstehende VKN stimmt weitgehend noch, in den letzten Monaten haben sich lediglich ein paar Zitrusbitterchen in sehr angenehmer Weise zu den restlichen Aromen dazu gesellt. Ist und bleibt ein super Zeuch!

Wertung vom 26.04.2022: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 21 von 25

-------

Verkostung vom 09.04.2023:

Ein sattes, leicht trübes Dunkelorange zeigt sich, sehr feiner, zurückhaltender Blubber, dennoch diesbezüglich ausdauernd. Nasal resultieren vom Rieslinganteil her ganz leichte Alterungsnoten in Form von Bienenwachs, ansonsten staubige, orange Agrumen nebst Kalknebel. Gaumal dann auch Bitterorange in etwas staubig sowie Lemon Curd in zuckerfrei, leicht Koriandersaat, dazu eine potente Staubsäure, wachsiger Kalk als Basis. Auch der sehr lange Nachhall schaut in erster auf die Wachsagrumen, die aber überhaupt nicht ältlich wirken.

Mittlerweile schon gut angereift, präsentieren sich die Säue nach wie vor sehr animierend, das aufkeimende Wachs bremst den Schaum aktuell noch kein bißchen aus, kann sicher noch zwei bis drei Jahre.
Trinkreife: trinken oder lagern
Link 1: https://ec1962.wordpress.com/2023/04/10/perlen-vor-die-saeue/
Link 2: -
Link 3: -
  Diese Verkostungsnotiz wurde bisher 851 mal abgerufen

Bilder:

 

Codes zur Veröffentlichung in Internet-Foren

Als Bilddatei für Internet-Foren (z.B. dasweinforum.de oder weinfreaks.de):


Einbindung als Text (forenunabhängig):


Veröffentlichung in facebook

Bitte einfach den Link aus der Adresszeile oder diesem Feld kopieren:





Kommentar zu dieser VKN schreiben:

Kommentare können nur von angemeldeten Benutzern erstellt werden !
Du kannst dich auf der Startseite anmelden bzw. kostenlos neu registrieren.
RSS      2004 - 2012 von Gerald Schuster, Advanced Technical Software :: e-mail: webmaster@verkostungsnotizen.net :: Datenschutzerklärung