Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 09.10.23 13:11

Bezeichnung: [Cuvée] - Pétillant naturel fumé - Deutscher Sekt
Winzer/Produzent: Stahl
Land / Region: Deutschland - Tauberfranken
Jahrgang: 2018
Typ: Schaumwein
Rebsorte: Cuvée
Alkohol (Vol.%): 12
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben: Cuvée aus Bacchus und Scheurebe AP 7251 001 19
Preis: 13,01 Euro je 0,75 l (im Handel) bei Vinus - 20.03.2019
Bewertung: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 21 von 25
Preis / Genuss: gut
Autor/Verkoster: EThC
Verkostungsdatum: 09.01.2023
Eingetragen von: EThC ... geändert von EThC ... [Rückfrage zur VKN an EThC]
VKN im Detail: Verkostung vom 17.06.2019:

Die Farbe ist ein trübes Ocker- bis Cadmiumgelb, deutliche Heferückstände am Flaschenboden; nach (vorsichtigem) Öffnen erst mal deutlicher Flüssigkeitsverlust, im Glas dann eine mittelgroße, intensive und beständige Perlage. In der Nase frische mürbe Äpfel und etwas Hefe, ein Hauch Holunder, am Gaumen ebenfalls viele dichte, aber nicht überinterpretierte Äpfel, wieder leicht hefig, deutliche prickelnde Säure auf ebenso deutlichem Kalkbett. Der Abgang ist von schöner Länge mit hier recht herber Frucht und einem angenehmen Fruchtbitterchen im Finale.

Dieser Pét Nat gefällt mir vor allem hinsichtlich seiner schönen Textur bei Säure(n), Frucht und Mineralik, nicht hochkomplex hinsichtlich der Aromabestandteile, aber quasi perfekt balanciert.

Wertung vom 17.06.2019: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 19 von 25

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Verkostung vom 10.05.2020:

Im Glas ein ockeriges Strohgelb mit leichter Trübung (je nachdem, wie vorsichtig man einschenkt), deutliche mittelfeine Blubberei mit hoher Nachhaltigkeit. Riecht gleich sehr frisch und trocken mit ordentlich Säuredampf, dann in zweiter Reihe frische, etwas mehlige Äpfel, auch ein paar Mirabellen, später auch gelbe Pflaume, dazu merklich Hefe. Schmeckt auch äußerst frisch nach wieder eher mürben Äpfeln (ja!) plus dem erwähnten Steinobst, die recht kernige Säure sorgt auch hier für fortgeschrittene Frische, der Heferest sowie etwas gelöschter Kalk sorgen ansatzweise für Cremigkeit. Der schön lange und frische Nachhall ist ebenfalls furztrocken und regt den Speichelfluß erheblich an.

Schöner, sehr trockener und säurebetonter Pét nat, der erst mit etwas Luft und leichtem Erstarken der Zweitreihenfrucht auch Spuren von Eleganz entwickelt, für mich sehr animierend. Hat sich in dem guten Jahr seit der letzten Verkostung etwas beruhigt, z.B. was die zuerst sehr ungestüme Blubberei angeht, wirkt jetzt deutlich distinguierter ohne dabei an Frische einzubüßen.

Wertung vom 10.05.2020: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 20 von 25

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Verkostung vom 08.09.2021:

Farblich ein dunkleres und leicht trübes Strohgelb, beim Einschenken füllt der Schaum anfangs das ganze GGG aus, pendelt sich dann mittelfein auf gutem Niveau ein und hält recht lange durch. Nasal einerseits sehr frisch apfelig-yuzuig, aber auch mit einer recht erwachsenen Komponente, bei der eine leicht anfermentierte Zitrone eine gewisse Rolle spielt. Schmeckmäßig dann eine schön frische und auch recht intensive Kernobst- / Agrumenkombi auf der an sich grün-gelben Seite, aber auch hier wieder einige erwachsene Komponenten im hellorangen Bereich, so quasi eine halbe Orange; recht straffe Säurestruktur, schön durch einen dezenten, aber auch prägenden Hefe-Kalk-Mix gepuffert. Der ziemlich lang hallende Nachhall baut eigentlich die größte Spannung zwischen den Frischekomponenten wie Zitrik / Säure und den Smoothenern wie der Hefe und dem Kalk auf.

Höchst belebend und ernsthaft zugleich zeigt sich der "Fumé" aktuell, nachdem sich das Steinobst quasi vollständig verabschiedet hat; für die etwas über 12 Euronen erhält man hier ein erstaunlich anspruchsvolles Getränk, das noch voll auf der Höhe ist, egal ob Pét Nat oder Sekt, solch eine Qualität muß man in der Preisklasse erst mal finden...

Wertung vom 08.09.2021: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 20 von 25

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Verkostung vom 18.02.2022:

Farblich ein dunkleres Goldgelb, mittelfeiner, dichter Blubber mit hoher Ausdauer. Riecht intensiv nach Apfel, etwas Steinobst und einem Hauch Banane, anfangs etwas volatile Säure. Am Gaumen tritt der Apfel etwas zurück und macht Raum für ein paar geschmeidige Agrumen aus der Zitronenlimoecke ohne Zucker, ganz leichte Hefespur, satte und doch samtige Säure(n), kühl-herb-kalkige Basis. Der mehrminütige Abgang gibt der Zitrusseite noch mehr Raum, was deutlich speichelfördernd wirkt und die Mundhöhle samt Rachen nachhaltig auskleidet.

Dieser PétNat gehört noch lange nicht zum alten Eisen, er ist mit einer hohen Spannung zwischen Extrakt und kühlender Säure bzw. Mineralik versehen und legt damit seit der letzten Begegnung nochmals zu...

Wertung vom 18.02.2022: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 21 von 25

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Verkostung vom 09.01.2023:

Ich hab jetzt einfach mal den Text der letzten Begegnung kopiert und ihn nur um ein paar Worte erweitert:

Farblich ein dunkleres Goldgelb, mittelfeiner, dichter Blubber mit hoher Ausdauer. Riecht intensiv nach Apfel, etwas Steinobst und einem Hauch Banane, eine Spur säuerliches Karamell noch, anfangs etwas volatile Säure. Am Gaumen tritt der Apfel etwas zurück und macht Raum für ein paar geschmeidige bis leicht wachsige Agrumen aus der Zitronen- bis Orangenlimoecke ohne Zucker, ganz leichte Hefespur, kleines Wohlfühlbitterchen, satte und doch samtige Säure(n), kühl-herb-kalkige Basis. Der mehrminütige Abgang gibt der orangen Zitrusseite noch mehr Raum, was deutlich speichelfördernd wirkt und die Mundhöhle samt Rachen nachhaltig auskleidet.

Das wirkt nun leicht angereift, gerade so, daß es bei mir keinen Freudenabstrich gibt, denn deutlich gereifter Schaum ist nun nicht so sehr meine Baustelle. Nach wie vor ein super Zeuch für vergleichsweise wenig Geld, um das letzte verbliebene Fläschchen mache ich mir zumindest für 2023 keine Sorgen...

Wertung vom 09.01.2023: Nachkauf 3 von 3, Gesamt 21 von 25

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Verkostung vom 07.10.2023:

Farblich ein trübes Orangeocker, sehr feiner Blubber mit hoher Ausdauer. Riecht nach Marillenknödel nebst Backapfel, ein Hauch Zimt. Gaumal wirkt dieser doch recht schmatzige Teigwarenmix trotz ordentlicher Hefe- und Gerbstoffspur aufgrund der knackigen Säure und Knarztrockenheit sehr belebend, einige grünliche Bitterkräuter nebst Bitterorangenzesten helfen ebenfalls, dem nicht geringen Extrakt Paroli zu bieten, bodenseitig bin ich bei einer Art Lehm-Kalk-Gemisch plus Glimmer und etwas Eisen. Beim ziemlich langen Abgang dominiert dann die erwähnte Mineralik.

Wenn ich mir meine letzte VKN anschaue, dann sind wir bei dieser Flasche wieder deutlich anders unterwegs als bei der vorigen, die grundsätzliche Charakteristik ist aber die gleiche geblieben, vermutlich mehren sich nach nunmehr 5 Jahren die Korkvarianzen. Ist in diesem Fall aber nicht schlimm, ist auch in dieser Form ein äußerst bemerkenswerter PétNat...
Trinkreife: jetzt trinken
Link 1: https://ec1962.wordpress.com/2023/10/09/tauber-petnat/
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