Details zur Verkostungsnotiz |
Eintrag erstellt/geändert am 22.03.25 22:12 |
Bezeichnung: |
Weisser Riesling - Leimener Herrenberg "Oberklamm" - trocken - Große Lage - GG |
Winzer/Produzent: |
Seeger |
Land / Region: |
Deutschland - Baden |
Lage: |
Herrenberg (Leimen - Baden) (in weinlagen.info) |
Jahrgang: |
2015 |
Typ: |
Weißwein |
Rebsorte: |
Riesling |
Alkohol (Vol.%): |
14 |
Verschluss: |
Naturkork |
Weitere Angaben: |
AP 620 23 16 |
Preis: |
25 Euro je 0,75 l (ab Hof) - 09.08.2017 |
Bewertung: |
Nachkauf 3 von 3, Gesamt 22 von 25 |
Preis / Genuss: |
gut |
Autor/Verkoster: |
EThC |
Verkostungsdatum: |
22.03.2025 |
Eingetragen von: |
EThC
... geändert von EThC
... [Rückfrage zur VKN an EThC] |
VKN im Detail: |
Verkostung vom 20.09.2020:
Farblich ein recht sattes Goldgelb, riecht vom Fleck weg genauso satt nach Zesten und Spalten von Mandarinen und Orangen, auch etwas Rosmarinhonig ohne Süße, ein bißchen Braunwürze in Form von Karamell und Zuckerkulör. Schmeckt ähnlich wie's riecht, die Frucht ist hier etwas mehr zur Spaltenseite verschoben; hier kommt ein warmes, braunes Baumschwammbitterchen dazu, die Säure ist potent genug, das Dickschiff zügig in Fahrt zu halten, gesteinsmäßig wird das meiste allerdings überdeckt, was kalkig-lehmiges fällt mir da am ehesten ein. Der Abgang ist ewig lang, hier haben wieder die Zesten das Sagen, eine Kumquat kommt noch dazu, dazu ein Pomeranzen- bzw. Bitterorangenbitterchen.
Dieses GGchen kommt schon recht voluminös daher (hat auch 14 PS unter der Haube, die sich allerdings nicht negativ bemerkbar machen) und ist nicht unbedingt ein Vertreter der eleganten und / oder frischen Riesling-Riege, erinnert mich von der Stilistik bzw. der Struktur her aber weniger an eine burgundische Stilistik wie bei den meisten Rieslingen der unteren Ligen des Gutes, sondern ein bißchen an weiße C9dP, z.B. aus Roussanne, allerdings in deutlich flüssiger. Paßte sehr schön zu gegrillter Regenbogenforelle; bin gespannt wie sich der Wein präsentiert, wenn die Frucht bzw. der Extrakt nicht mehr ganz so präsent ist.
Wertung vom 20.09.2020: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 20 von 25
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Verkostung vom 22.03.2025:
Farblich ein helleres Altgold (oder auch dunkleres Goldgelb), für den Riechkolben gibt’s leicht gewachste Orangen und Mandarinen, die oberschwingungsmäßig auch von Physalis und Kaki begleitet werden, eine Spur zuckerbefreiter Distelhonig schwingt auch mit. Gaumenmäßig kommt die Frucht zwar schon leicht ölig daher, die an sich nicht vorlaute Säure hält aber gut dagegen; es zeigen sich quasi keine rieslingtypischen Reifenoten von der Tankstelle (wenn man die dezente Wachsspur mal außen vor läßt), bodenseitig assoziiere was aus der Richtung Löß / Lehm. Der ziemlich lange Abgang läßt die Frucht dann etwas kantiger erscheinen, was einem eisenig-jodigem Bitterchen zuzuschreiben ist, im Finale nimmt das noch leicht zu, ohne die animierende Seite zu verlassen.
Dieses -fast- 10 jährige GG ist aktuell noch in einer super Verfassung ohne (mich) störende Alterungsnoten, was man wohl nicht mehr jedem 15er dieser Qualitätsstufe hinterhersagen kann. Der leichten Öligkeit der Frucht steht eine schöne Säurestruktur gegenüber, mit etwas Luft kommt auch am Gaumen die zuerst nur beim Nachhall spürbare Eisen- / Jod-Note dazu, die für eine belebende Kante sorgt und für mich bei einem Riesling recht unique ist. Mein Vergleich mit weißem Châteauneuf-du-Pape paßt heute zum Glück nicht mehr, sowohl die metallische Kante als auch die nunmehr viel klarere Säurestruktur sorgen für insgesamt deutlich mehr Spannung im Glas, was mich zu einem Upgrade in die „3er“-Riege geradezu zwingt: |
Trinkreife: |
jetzt trinken |
Link 1: |
https://ec1962.wordpress.com/2025/03/22/c9dr/ |
Link 2: |
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Link 3: |
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Bilder:
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