Details zur Verkostungsnotiz Eintrag erstellt/geändert am 15.11.23 20:21

Bezeichnung: Syrah - A Pice - Cortona DOC
Winzer/Produzent: Stefano Amerighi
Land / Region: Italien - Toskana
Jahrgang: 2013
Typ: Rotwein
Rebsorte: Syrah
Alkohol (Vol.%): 13,5
Verschluss: Naturkork
Weitere Angaben: L. 06/15
Preis: 29,8 Euro je 0,75 l (im Handel) bei Vinus - 09.12.2017
Bewertung: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 21 von 25
Preis / Genuss: akzeptabel/angemessen
Autor/Verkoster: EThC
Verkostungsdatum: 07.11.2023
Eingetragen von: EThC ... geändert von EThC ... [Rückfrage zur VKN an EThC]
VKN im Detail: Verkostung vom 16.07.2021:

Farblich ein kaum durchsichtiges Rubinrot ohne Alterungsspuren, nasal ein Mix aus frischen und gedörrten Pflaumen, intensiv, aber nicht kompottig; dazu die Holzseite mit luftgetrocknetem Kaffee (noch nicht geröstet), grünlichem Malz, dezent Pfeifenkondensat. Gaumal wieder der beschriebene Pflaumenmix, ein Hauch Sojasauce, dann etwas Holzteer und süßebefreites Zuckerkulör bzw. was leicht Malziges, diesmal mehr auf der braun-warmen Seite; die Tanninfracht ist komplett abgeschmolzen und bietet nun ein großes Gerbstoffkuschelbett, untendrunter schwere Ackerscholle, die mit etwas Säure auf die klar spaßige Seite geholt wird. Der ziemlich lange Abgang bietet dann quasi keine Frucht mehr, das etwas süßliche Tabakkondensat hinterläßt eine leicht sämige Spur, im Finale ein kleines, süßlich-braunes Bitterchen.

Hier ist schon ordentlich Druck auf dem demeter-Kessel, der gut vorhandene Trinkfluß wird hier gar nicht so sehr durch die eher moderate Säure gefördert, sondern durch die schier grenzenlose Weichheit der Tannine, die jeden Widerstand souverän wegschmieren. Zum vietnamesischen Rindergeschnetzelten (stelle ich mir zumindest so vor...) paßte das sehr schön, auch die leicht karamellisierte Sojasuce nebst leichter Schärfe haben dem "A Pice" nicht die Butter vom Brot genommen. Das oben beschriebene Sojasaucen-Aroma hielt sich übrigens ungedämpft bis in die lange Solo-Phase, färbte also nicht vom Essen ab. Es gibt ja auch Leute, die keine Fast-Food-Burger mögen, sich aber dennoch einmal im Jahr so ein Teil geben müssen, so ähnlich geht's mir hier...

Wertung vom 16.07.2021: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 20 von 25

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Verkostung vom 07.11.2023:

Ein fast blickdichtes Violettrot ohne jegliche Braunfärbung im Glas, für das Riechgerät werden auch bei gut 13 °C Ausgangstemperatur ordentlich holz- bzw. tabakwürzige Dunkelbeeren ohne großartige Kompottigkeit bereitgestellt, selbst einige Dörrpflaumen führen nicht ins Adipöse. Geschmacklich dann auch "vollmundig" im besten Sinne auf der dunkleren Beeren- und Pflaumenseite, samtigste Tanninchen, das Holz zeigt auch bei noch relativ niedrigen Trinktemperaturen warme Bestandteile wie Frischleder, Totholz und Ziegenbart, ein Hauch dunkles Karamell noch; die Säure ist für meinen Geschmack genau richtig dosiert und hindert die Ackerschollenbasis, den Wein auf die behäbige Seite zu ziehen. Auch abgangsseitig stehen die dicke Frucht und die hier am straffsten wirkende Säure in einer super Balance, das Finale bietet holzseitig auch ein bißchen Kakao, andererseits wirkt hier die Frucht besonders klar.

Insbesondere im Temperaturbereich bis 15 °C ist dieser Syrah ein superspannendes wie superausgewogenes Gewächs, darüber wird's nicht brandig oder behäbig, aber die aromatischen Gegenpole wandern dann mehr aufeinander zu. Erneut ein schönes Beispiel, daß eine an sich -für mich- eher schwierige Sorte unter besonderen Umständen und in guten Händen geworden auch höchst animierend sein kann. Allgemein werden sicher andere Syrahs hochgelobt, aber für jemanden, der an sich eher filigranerere, kantigere Weine mag, ist sowas wohl die ansprechendere Ausrichtung der Rebsorte.
Trinkreife: trinken oder lagern
Link 1: https://ec1962.wordpress.com/2023/11/07/nochmal-nicht-meine-baustelle/
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